Der Gold-Preis erklimmt immer höhere Stände. Zeitweise notierte die Unze aktuell bei dem Rekordwert von 2.290 Dollar. Was wollen uns die Märkte damit sagen? Steht ein neuer Inflationsschub bevor? Tatsächlich sinkt die US-Inflationsrate gerade. Wird eine (neue) Schuldenkrise befürchtet? Ist es die Unsicherheit vor der US-Wahl oder die schwache wirtschaftliche Entwicklung China, die Turbulenzen auslösen könnte? Letztlich ist ein steigender Gold-Kurs häufig auch ein Krisen-Indikator.
Um die Frage, um die es hier allerdings gehen soll ist, ob oder wann der Kurs des größten Gold-Produzenten, Barrick Gold Corp., dem gestiegenen Gold-Preis (deutlicher) folgen könnte? Der Kurs von Barrick Gold befindet sich seit September 2020 in einem Abwärtstrend (siehe auch Tageschart unten).
In den Jahren 2022, 2023 und 2024 hat es eine ausgedehnte Bodenbildung unter starken Schwankungen gegeben. Zuletzt versucht die Barrick-Aktie einen Ausbruch aus dem Abwärtstrend, der zunächst auch gelang, aber beim anschießenden Pullback rutschte der Kurs wieder unter die bisherige Trendlinie, wenn auch bislang nicht dramatisch.
Pessimisten könnten sagen: dem Wert fehle es an Dynamik und die Optimisten: immerhin schon mal ein Test des Abwärtstrends.
Geschäftlich lief es recht erfreulich für Barrick Gold im ersten Halbjahr 2024: Im zweiten Quartal verbesserte sich der Nettogewinn, im Quartalsvergleich, um 25 Prozent auf 370 Millionen Dollar. Die operative Marge (Ebitda) kletterte im gleichen Zeitraum von 17 auf 48 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinn je Aktie von 0,32 (0,19) Dollar. Das könnte für das laufende Geschäftsjahr auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von moderaten um die 16 hinauslaufen.
Der operative Cash-flow lag bei 1,16 Milliarden Dollar, nach 760 Millionen Dollar im Vorquartal. Der freie Cash-flow stieg von 32 auf 340 Millionen Dollar. Die Quartalsdividende wurde auf 0,10 Dollar je Aktie festgesetzt. Zusätzlich wurden 2,95 Millionen Aktien im zweiten Quartal vom Unternehmen zurückgekauft. Das Rückkaufprogramm vom Februar 2024 hat insgesamt ein Volumen von einer Milliarde Dollar.
Die Schulden von Barrick Gold betrugen zum zweiten Quartal 4,7 Milliarden Dollar und der Cash–Bestand belief sich auf 4,0 Milliarden Dollar.
Im zweiten Halbjahr 2024 erwartet Barrick eine höhere Produktion bei gleichzeitig sinkenden Produktionskosten.
Insgesamt bleibt die Performance des kanadischen Gold- und Kupfer-Produzenten Barrick Gold, angesichts der Rekordstände beim Gold-Preis, eher enttäuschend. Besteht Nachholbedarf? Sicherlich, was aber an der Börse nicht zwingend Käufe auslösen muss. Fundamental ist das Papier attraktiv und könnte sich durchaus, zumal bei diesem Gold-Preis, noch weiter aufwärts bewegen. Technisch hellt sich die Situation bei Kursen über 20/21 Dollar auf.
Barrick Gold-Aktie (Tageschart): Versuch den Abwärtstrend zu überwinden