Auch im ersten Quartal 2025 läuft es bei der Shelly Gruppe sehr gut: Nach vorläufigen Zahlen legte der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 Prozent auf 26,5 Millionen Euro zu. Die eigene Prognose, die von einem Plus von 25 Prozent ausging, wurde damit übertroffen.
Shelly, mit Sitz in Sofia und München, entwickelt, produziert und vertreibt Smart-Home-Hightech (Internet der Dinge), zum Beispiel smarte Lichtschalter zum Nachrüsten. Die Gesellschaft hat sechs Niederlassungen / Büros in Bulgarien, Deutschland, Slovenien, China und den USA und ist in mehr als 100 Märkten aktiv.
In den USA gab es bis zuletzt zwar steigende Umsätze, aber der Anteil des US-Geschäfts am Konzernumsatz ist bislang noch gering; die Auswirkungen der Trump–Zölle auf Umsatz und Ertrag werden vom Unternehmen als „unwesentlich“ beschrieben.
Im Geschäftsjahr 2024 verbesserte Shelly seinen Umsatz um 42,4 Prozent auf 106,7 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) kletterte dadurch um 34,4 Prozent auf 25,7 Millionen Euro. Allerdings sank die Ebit–Marge von 25,5 auf 24,1 Prozent, vor allem gestiegene Vertriebs- und Marketingaufwendungen machten sich negativ beim Ergebnis bemerkbar.
Beim Betriebsgewinn ist der Verkauf des bisherigen Bürogebäudes der Gesellschaft über die entsprechende Immobiliengesellschaft zu berücksichtigen, dessen Erlös als Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen wird. Das um den entsprechenden Effekt bereinigte Ebit beläuft sich auf 26,3 Millionen Euro.
Das Konzernnettoergebnis nahm 2024 um 36,9 Prozent auf 23,1 Millionen Euro zu, woraus sich beim aktuellen Börsenwert von 619,4 Millionen Euro ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 26,8 errechnet. Optisch ist das nicht günstig, wird aber durch die hohe Ebit-Marge relativiert.
Auffällig ist der deutliche Rückgang des operativen Cash-flows um 63,6 Prozent auf 2,8 Millionen Euro, was Shelly mit dem Aufbau des Working Capitals (Vorräte) begründet. Der Cash-Bestand verringerte sich um 11,1 Prozent auf 14,0 Millionen Euro.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025 erwartet Shelly einen Umsatz von 145 bis 155 Millionen Euro und ein Eibit zwischen 35 und 40 Millionen Euro.
Charttechnisch befindet sich die Shelly-Aktie seit gut einem Jahr in einer Seitwärtsbewegung, wohl als Konsolidierung des kräftigen Anstiegs davor. Unter 31,60 Euro (Schlusskursbasis) sollte die Aktie möglichst nicht fallen. Bei Kursen oberhalb von 38/39 Euro hellt sich die charttechnische Situation merklich auf. Derzeit notiert die Aktie unterhalb der 200-Tage-Linie, was ein dezentes Warnsignal ist.
Mit Blick auf das Wachstum und die Marge erscheint die Shelly-Aktie günstig bewertet. Das wird durch den robusten Kursverlauf während des Trump-Crash bestätigt. Die Risiken steigen jedoch auch für Shelly.
Die Gesellschaft wird die ungeprüften Konzernzahlen für Q1 2025 am 14. Mai 2025 nach Börsenschluss bekanntgeben.
Shelly-Aktie (Tageschart): Seitwärtstrend
