Sondervermögen, Schuldenbremse „reformieren“ – vulgo: letztlich am liebsten ganz abschaffen – die Welt habe sich geändert, analysiert das politische Berlin, Zeitenwende hieß es schon 2022 und nun war im Wahlkampf von einer Politikwende die Rede. Putin hat die Ukraine überfallen (schon 2014 mit der Annexion der Krim) und Trump lässt schon seit geraumer Zweifel an seiner Bündnistreue zur Nato aufkommen – all das ist somit nicht sonderlich neu, aber jetzt soll ein gewaltiges Schuldenpaket von bald einer Billion Euro (!) die Versäumnisse der Vergangenheit in puncto Sicherheit und Infrastruktur in Deutschland ganz schnell richten.
Das blieb an der Börse natürlich nicht unbemerkt: Rheinmetall, Hensoldt, aber auch Werte aus der zweiten Reihe wie Renk, Ceotronics oder eben Steyr Motors zog es teils gewaltig nach oben. Steyr Motors [siehe Plusvisionen HIER] blieb bei der Sicherheitshausse längere Zeit außen vor, was an der kurzen Börsenhistorie liegen mag, wurde dann aber, nach der Münchner Sicherheitskonferenz (Siko), entdeckt und hat seitdem kräftig zugelegt (siehe Tageschart unten).
Heute hat Steyr Motors eine Kooperation (Rahmenvereinbarung) mit Rheinmetall gemeldet: Bei dieser Partnerschaft mit Rheinmetall Landsysteme, einer Tochtergesellschaft der Rheinmetall und Hersteller taktischer Fahrzeuge, bringt Steyr Motors seine Erfahrung und technologisches Know-how bei der Entwicklung leistungsfähiger Dieselmotoren und Stromaggregate ein. Diese Zusammenarbeit mit der Rheinmetall-Tochtere bei der „Entwicklung militärischer Plattformen“ könnte sich für Steyr Motors durchaus noch als lukrativ erweisen.
Im Gesamtjahr 2024 erzielte Steyr Motors einen Umsatz von 41,7 Millionen und einen Betriebsgewinn (Ebit) von 10,1 Millionen Euro an. Für das Jahr 2025 strebt Steyr Motors ein Umsatzwachstum von mindestens 40 Prozent im Jahresvergleich, eine bereinigte Ebit-Marge von wenigstens 20 Prozent und eine Produktionsmenge von mehr als 1.250 Einheiten an.
Nach dem jüngsten Kursanstieg ist die Steyr Motors-Aktie allerdings nicht mehr super-günstig. Wird für 2025 ein Gewinn je Aktie von 1,80 Euro unterstellt, würde sich derzeit ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19,4 errechnen (kürzlich waren es noch rund zehn). Sehr teuer ist das Papier aber auch nicht, die hohe Ebit-Marge und die Geschäftsaussichten (Aufrüstung) relativiert das optisch höhere KGV. Die Steyr Motors-Aktie bleibt in Schwächephasen ein interessanter Zukauf.
Steyr Motors-Aktie (Tageschart): fulminanter Anstieg
