Nun steht es fest: Continental trennt sich von seinem Automobilgeschäft via Spin-off. Die Aktionäre erhalten also eine noch zu bestimmende Anzahl an Aktien des ausgegliederten Unternehmens und können dann diese neue Aktie (Name noch nicht bekannt) behalten oder verkaufen. Die genauen Pläne will Vorstandschef Nikolai Setzer dem Aufsichtsrat im März 2025 vorlegen. Anschließend muss die Hauptversammlung am 25. April der Transaktion zustimmen.
Die Zustimmung des Aufsichtsrats gilt als sicher, denn der Vorsitzende und Ex-Linde-Chef Wolfgang Reitzle gilt als klarer Befürworter, der zudem wohl auch schon von der Industriellenfamilie Schaeffler ein positives Feedback erhalten hat, die 46 Prozent der Conti-Anteile besitzt und auch über Reitzle die Firmenpolitik mitbestimmt.
Aus dem Conti-Konzern soll dann eine Holding werden, die sich auf das Kunststoff-Geschäft fokussiert. Diese Transaktion sollte dafür sorgen, dass der Conti-Kurs zumindest stabil verläuft. Denn die operativen Probleme rücken damit zunächst in den Hintergrund. Zudem läuft weiterhin das große Sparprogramm, das die Kosten ab 2025 pro Jahr um 400 Millionen Euro senken soll und wohl mehr als 5.000 Mitarbeiter den Job kosten wird.
Anschließend soll der neue Konzern wieder schwarze Zahlen schreiben, sofern nicht noch einmal operative Probleme auftauchen wie im September. Damals meldete der Kunde BMW Probleme mit von Conti gelieferten Bremsen, was den Kurs zeitweise belastete. Das dritte Quartal, dessen Zahlen vor Monatsfrist über die Ticker liefen, war hingegen besser als befürchtet ausgefallen, da das Sparprogramm bereits Wirkung zeigt. Trotzdem erwarten wir kurzfristig keine extreme Kursprünge, da sich die neue Struktur erst bilden muss und zudem das Umfeld im Bereich der Automobilhersteller sehr angeschlagen ist. Direktinvestments sollten Anleger daher weiter meiden.
Das bereits im August [HIER klicken] vorgestellte Bonus-Zertifikat mit Cap (VD455N), dessen Bewertungstag am 21. März 2025 ansteht, darf aber im Depot bleiben, da die bei 44 Euro platzierte Schwelle mit 34 Prozent weiter viel Sicherheit bietet. Sollte die aktuelle Restrendite von 2,3 Prozent aber weiter abnehmen, können Anleger im neuen Jahrallerdings auch die Gewinne vor dem Laufzeitende mitnehmen.
Renditestärker ist ein Bonus-Zertifikat mit Cap (SY93M8), dessen Bewertungstag am 19. September 2025 ansteht: Bleibt die bei 45 Euro platzierte Schwelle (Abstand aktuell 32,8 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt eine Bonus-Rendite von 8,0 Prozent (10,1 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Aktien, entsprechend dem Bezugsverhältnis von eins zu eins.
Continental-Aktie (Tageschart): zuletzt deutlich erholt