Schon Anfang Februar hatte die Hannover Rück von einem Rekordgewinn für das abgelaufene Jahr berichtet. So stieg das Nettoergebnis um 14,2 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro. Neu ist aber, dass die Aktionäre davon einen etwas größeren Anteil erhalten, als im Jahr davor. Denn die Dividende steigt von 5,75 Euro auf 6,00 Euro. Trotzdem verliert die Hannover Rück-Aktie (840221) des drittgrößten Rückversicherers der Welt an diesem Donnerstag knapp zwei Prozent. Grund dafür ist der eher vorsichtige Ausblick auf 2023. Dank der Dividenden-Rendite von 3,33 Prozent sehen wir aber durchaus einen Anreiz zum Kauf der Aktie.
Bei der Hannover Rück ist das mit der Dividende immer etwas komplizierter. Denn der Rückversicherer unterscheidet zwischen einer Basis- und einer Sonderdividende. Diesmal klettert die Basisdividende von 4,50 Euro auf 5,00 Euro. Im Gegenzug sinkt die Sonderdividende von 1,25 Euro auf 1,00 Euro. In Summe gibt es also 0,25 Euro mehr als im Vorjahr. Doch der Anstieg der Basisdividende ist ein besonders gutes Zeichen, denn sie will der Vorstand eigentlich nie senken. Somit können die Anteilseigner auch für die kommenden Jahre auf eher höhere Zahlungen setzen.
Dazu passt eigentlich auch der Ausblick. Denn nach dem Rekordjahr 2022 soll es auch in 2023 nochmals neue Rekorde geben. So plant Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz aktuell mit einem Nettoergebnis von mindestens 1,7 Milliarden Euro, allerdings nach neuer Rechnungslegung. Denn der Rückversicherer stellt – wie auch die Mitbewerber – auf einen neuen Standard um. Was die Vergleichbarkeit etwas schwieriger macht.
In Summe hatte Henchoz aber auch nach alter Rechnungslegung weiter steigende Gewinne angekündigt. Denn beim Rückversicherungsumsatz soll es – auf Basis konstanter Währungskurse – ein Wachstum von mindestens fünf Prozent geben. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert von 1,725 Milliarden Euro nicht übersteigt und es keine neuen externen Schocks gibt, die auch die Kapitalmärkte durcheinanderbringen. Doch davon wollen wir lieber nicht ausgehen. Wichtiger für den Anleger bleibt die attraktive Dividenden-Rendite von 3,33 Prozent.
Dabei gilt es zusätzlich zu beachten, dass Anleger, die jetzt einsteigen, in den kommenden 14 Monaten zweimal in den Genuss einer Ausschüttung kommen, denn die Hauptversammlung findet in der Regel Anfang Mai eines jeden Jahres statt, in 2023 übrigens am Mittwoch, den 3. Mai.
Uns gefällt aber auch ein Bonus-Zertifikat mit Cap (KH0NKG), welches am 14. Dezember 2023 ausläuft: Bleibt die bei 127,50 Euro platzierte Schwelle (Abstand aktuell rund 29 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt eine Bonus-Rendite von 6,2 Prozent (8,0 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Aktien, entsprechend dem Bezugsverhältnis von eins zu eins.
Hannover Rück-Aktie: kleine Korrektur im neuen Jahr