Überraschend gute Zahlen für das zweite Quartal hatte Jenoptik bereits im August vorgelegt. Sie halfen der Aktie damals aus einem Zwischentief im Bereich der Unterstützung bei 24,00 Euro heraus. Nun schaut es so aus, dass der Titel gar das Jahreshoch vom Februar bei 31,10 Euro ins Visier nimmt. Dabei hilft am heutigen Montag auch ein positiver Analysten-Kommentar.
Vor allem eine verbesserte Nachfrage aus Europa hat Jenoptik im zweiten Quartal geholfen. Diese kam überwiegend aus der Halbleiterindustrie, aber überraschend auch aus der nicht-photonischen Tochter, die die Aktivitäten rund um den Autosektor bündelt. So stieg der Umsatz um 5,1 Prozent auf 284,7 Millionen Euro und das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 3,5 Prozent auf 56,9 Millionen Euro.
Firmenchef Stefan Traeger setzt zugleich auf ein gutes zweites Halbjahr und verweist auf die starke Positionierung in den Kernmärkten sowie die starke Kundenbasis. Dank der Nachfrage aus der Halbleiterindustrie soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Davon sollen 19,5 bis 20,0 Prozent als Ebitda-Marge übrigbleiben, obwohl der Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden zu deutlichen Einmal-Belastungen sorgt.
Der Technologiekonzern scheint aber auch in der Breite gut aufgestellt. Denn neben der Halbleiterindustrie, sind Unternehmen aus der Medizintechnik, der Sicherheitstechnik und der Luft- und Raumfahrtbranche die Abnehmer der Produkte aus Jena. Dank dieser konjunkturrobusten Branchen lässt es sich gut verschmerzen, dass auch Autobauer und Zulieferer zum Kundenkreis gehören, die wohl noch deutlich schwierigere Zeiten vor sich haben.
Darauf setzen wohl auch die Experten der Deutschen Bank, die ihr Kursziel von 28,00 auf 45,00 Euro erhöhten und ein Buy-Votum abgaben, was der Jenoptik-Aktie (A2NB60) heute Rückenwind gab. Nun scheint es möglich, dass der Titel über den Widerstand zwischen 28,00 und 30,00 Euro springt und tatsächlich das Rekordhoch von Ende 2022 bei 37,80 Euro ins Visier nimmt. Ein Niveau jenseits von 40,00 Euro sehen wir allerdings zunächst nicht, da der Wert dann mit einem zu hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 bewertet werden würde.
Jenoptik-Aktie (Tageschart): auf dem Weg nach oben
