Frische Zahlen für die ersten sechs Monate zeigen, dass Beiersdorf zwar weiter wächst, die Konjunktur- und Nachfrageschwäche aber auch an diesem global aufgestellten Konzern nicht spurlos vorbei geht. Da die Ängste um die Wirtschaftsentwicklung vor allem in den USA aktuell weiter zunehmen und auch in Deutschland keine Besserung in Sicht ist, verlor die Beiersdorf-Aktie (520000) bereits in den vergangenen Tagen deutlich an Wert. Die Suche nach dem Boden läuft.
Das erste Halbjahr brachte Beiersdorf ein organisches Umsatzplus von 7,1 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kam es allerdings zu einem Rückgang um 1,6 Prozent auf 838 Millionen Euro. Zwar erwirtschaftete der Nivea-Hersteller ordentliche Bruttomargen, doch Investitionen in die Bereiche Marketing, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sorgten für das kleine Minus.
So sank die Ebit-Marge von 17,3 auf 16,2 Prozent und lag damit unter den Erwartungen des Marktes. Das Management wies aber darauf hin, dass sich diese Marge im zweiten Halbjahr wieder verbessern sollte, da die beschrieben Ausgaben einmalig waren und in der zweiten Jahreshälfte nicht in dieser Größenordnung anfallen werden. Probleme bereit allerdings der Luxusmarkt, da vor allem aus China eine spürbare Nachfrageschwäche erkennbar ist.
Immerhin bestätigte Firmenchef Vincent Warnery die Jahresprognose. Demnach erwartet er weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent, bei einer Ebit-Marge leicht über dem Niveau des Vorjahres von 13,4 Prozent. Dies bewahrte die Aktie allerdings auch am heutigen Mittwoch nicht vor weiteren Kursverlusten.
Da nun auch die technische Marke von 130 Euro unterschritten ist und damit damit auch der mittelfristige Aufwärtstrend im Eimer ist, wird nun wahrscheinlich die Linie bei 125 Euro getestet, wo Widerstände aus dem Vorjahr zu finden sind. Hält auch diese Marke nicht, folgt aber bereits bei 120 Euro die nächste Hilfslinie. Somit bietet es sich an, spätestens dort limitierte Kaufaufträge zu platzieren. Denn Beiersdorf ist mit seinen starken Marken rund um Nivea und Tesa ein Weltkonzern, der auch in schwierigen Phasen gutes Geld verdienen kann.
Die Alternative ist der Einstiegsversuch via Discounter, der mit Blick auf die Charttechnik und die aktuelle Volatilität durchaus sinnvoll erscheint. Aussichtsreich ist ein Discount-Zertifikat (HD3ZJ8) mit Cap bei 130 Euro und Laufzeit bis März 2025. Geht die Aktie über dem Cap bei 130 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 8,2 Prozent (12,9 Prozent p.a.) möglich. Verweilt der Basiswert am Laufzeitende unter der 130er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 120,21 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht und einem Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von rund 7,4 Prozent gleichkommt.
Beiersdorf-Aktie (Tageschart): Suche nach dem Boden