Für die Aktie von Masterflex kann sich die Börse derzeit nur schwerlich erwärmen: Im Oktober rutschte das Papier sogar unter die recht robuste Unterstützungszone bei 9,20 Euro. Inzwischen hat sich der Kurs knapp unter neun Euro stabilisiert, einstweilen, schließlich wissen Anleger dieser Tage nie …, auch wenn der Hersteller von Kunststoffschläuchen / Spezialschläuchen ein sehr gutes Betriebsergebnis (operatives Rekord-Ebit) sowie eine hohe Marge meldet und Masterflex günstig bewertet ist.
Doch da ist die maue deutsche Konjunktur, die eklatante Schwäche der Autoindustrie und ein kränkelndes Gesundheitswesen, die Investoren wohl zurückschrecken lassen. So verhallten bei Masterflex auch gute Nachrichten in der Nebenwerte–Tristesse.
Zu den Zahlen: Die Umsätze gingen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2024 um 2,6 Prozent auf 76,9 Millionen Euro zurück. Die Litanei der Gründe: Der Maschinen- und Anlagenbau durchliefen, wie in den Vorquartalen, eine zyklische Nachfrageschwäche, die sonst wachstumsstarke Luftfahrtbereich erlebte im dritten Quartal eine temporäre Wachstumsdelle und in der Medizintechnik war Masterflex aufgrund anhaltend hoher Lagerbestände auf Kundenseite mit vorübergehenden Auftragsverschiebungen konfrontiert. Lediglich aus der Lebensmittel– und der Halbleiterindustrie wurde weiterhin robustes Wachstum verzeichnet.
Positiv war die Entwicklung des operativen Betriebsgewinns: Das operative Ebit legte um 1,3 Prozent auf 11,2 Millionen Euro – ein Rekordwert – zu, woraus sich eine operative Ebit-Marge von 14,5 (14,0) Prozent errechnete. Offenbar hat Masterflex seine Kosten im Griff.
Das Konzernergebnis lag, beeinflusst durch eine höhere Steuerquote, bei 7,1 (7,2) Millionen Euro und das Ergebnis je Aktie bei 0,74 (0,75) Euro. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet der Vorstand weiterhin Umsatzerlöse in einer Bandbreite von 100 bis 107 Millionen Euro und ein Ebit in einer Spanne zwischen zwölf und 15 Millionen Euro. Letztlich könnte das auf einen Gewinn je Aktie von rund einem Euro hinauslaufen, woraus sich ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von lediglich neun errechnen würde.
Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung in Höhe von 85,4 Millionen Euro weist Masterflex ein Eigenkapital von 61,9 Millionen Euro und einen Kassen–Bestand von 12,2 Millionen Euro aus. Die Aktie notiert somit annähernd am Substanzwert, ohne Fantasie, auch wenn noch 22,8 Millionen Euro langfristige Finanzverbindlichkeiten in der Bilanz stehen.
Angesichts von Marktstellung und Marge hätte die Masterflex-Aktie eine Höherbewertung an der Börse verdient. Technisch finden sich die nächsten Hürden bei 9,20 Euro und bei 9,90 Euro (200-Tage-Linie).
Masterflex-Aktie (Tageschart): reichlich technische Widerstände
