Zu Jahresbeginn hatten wir auf die Schmerzen hingewiesen, die Zalando-Aktionäre damals beim Blick auf das damalige Kursniveau von rund 18 Euro erdulden müssen [HIER klicken]. Anschließend ging es bei dem Papier bis in den Bereich um 27 Euro nach oben, ehe die Gesamtmarktschwäche und die Konjunktursorgen auch Zalando erfassten, sodass der Titel bis um die Marke von 22 Euro zurückfiel. Am heutigen Dienstag können Anleger jedoch etwas aufatmen, denn die frisch veröffentlichten Zahlen zeigen, dass sich der Online-Händler gegen die Konsumflaute erfolgreich zur Wehr setzt.
So stieg das Bruttowarenvolumen im zweiten Quartal um 2,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro und der Umsatz um 3,4 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kam es zu einer kräftigen Verbesserung um 18,5 Prozent auf 171,6 Millionen Euro, womit sich die Ebit-Marge um 0,8 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent erholte.
Möglich war dies, da der Konzern sein Bestandsmanagement verbesserte und damit auch niedrigere Logistikkosten hatte. Getrieben war die Nachfrage im Bereich Sport, dessen Angebot zuletzt auch erweitert worden war. Zudem sorgte ein höherwertiges Sortiment für verbesserte operative Margen.
Der Konzern bestätigte zudem seine Prognose für das Gesamtjahr Demnach sollen das Bruttowarenvolumen und der Umsatz zwischen im besten Fall rund fünf Prozent zulegen, mindestens aber auf dem Vorjahresniveau verweilen. Dabei soll das Ebit zwischen 380 Millionen Euro und 450 Millionen Euro durchs Ziel gehen – nach rund 350 Millionen Euro in 2023.
Mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis, welches auf Basis der Schätzungen für 2025 bei 20 liegt, ist die Zalando-Aktie (ZAL111) weiterhin kein Schnäppchen. Das Unternehmen hat aber zuletzt bewiesen, dass ein scharfes Kostenmanagement und intelligente Werbemaßnahmen das Geschäft voranbringen. Dies zeigt auch die Zahl der aktiven Kunden, die im Vergleich zum ersten Quartal 2024 um 300.000 auf 49,8 Millionen zunahm. Ein Direktinvestment stufen wir aber trotzdem als riskant ein, zumal das Konjunkturumfeld im wichtigen Heimatmarkt weiter unter den Unsicherheiten über mögliche Entscheidungen (aktuell: Haushalt) der Ampel-Regierung leiden wird.
Daher ist auch jetzt ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat sinnvoller. Aussichtsreich erscheint ein Discounter (SV7QW4) mit Cap bei 20 Euro und Laufzeit bis Dezember 2024. Geht die Aktie über dem Cap bei 20 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 8,9 Prozent (22,3 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 20er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 18,36 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht und einem Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von rund 17 Prozent gleichkommt.
Das im Januar an dieser Stelle vorgestellte Discount-Zertifikate (PE2F4J) mit Cap bei 15 Euro und Laufzeit bis Juni 2024 [HIER klicken] wurde zum Maximalbetrag getilgt. Anleger erzielten einen Gewinn von 8,2 Prozent (17,7 Prozent p.a.).
Zalando (Tageschart): relativer Stärke im schwachen Umfeld