Erst vor rund zwei Wochen hatten wir sehr ausführlich die Probleme von Varta (A0TGJ5) beschrieben und sogar das Überleben des Batterieherstellers in Frage gestellt [HIER klicken]. Nun überraschte der Konzern mit einem Teilverkauf. So soll das komplette E-Auto-Batteriegeschäft an den Autobauer Porsche gehen. Als Folge springt die Varta-Aktie um rund 30 Prozent nach oben, ehe die Euphorie schnell nachließ. Wir erklären, warum dies tatsächlich nur ein kleiner Hoffnungsschimmer ist.
Das hört sich gut für den angeschlagenen Varta-Konzern an: Porsche will das Geschäft mit Elektro-Autobatterien übernehmen. Derzeit befinden sich beide Unternehmen noch in Verhandlungen über ein mögliches Mehrheitsinvestment bei der Tochter V4Drive. Eine unverbindliche Absichtserklärung ist bereits geschlossen, aber die Verträge sind noch nicht unter Dach und Fach.
Denn so einfach wie sich die Nachricht anhört, ist die Geschichte nicht. Zunächst muss die Varta-Tochter ausgelagert werden, was eine gewisse Zeit benötigt. Dann muss sicherlich noch der Porsche-Großaktionär Volkswagen zustimmen und gegebenenfalls frisches Geld einbringen, ehe Porsche über eine Kapitalerhöhung bei V4Drive einsteigt.
Das bedeutet aber auch, dass Varta eines seiner Zukunftsprojekte mehrheitlich verliert und zudem keinerlei frisches Geld in die eigene Kasse erhält. Trotzdem entlastet dies Varta, da nun die Zukunft der E-Auto-Batterietochter gesichert scheint und von der Varta-Seite zunächst kein weiteres Geld nachgeschossen werden kann.
Daher überrascht es uns nicht, dass sich die Varta-Aktie (A0TGJ5) nach dem ersten Sprung von 30 Prozent schnell wieder beruhigte. Am frühen Mittag sind „nur noch“ rund 16 Prozent Zugewinn übrig. Damit notiert der Wert allerdings nur knapp über dem Level unserer jüngsten Besprechung von vor zwei Wochen. Unsere Einschätzung bleibt daher unverändert: Auch auf dem erniedrigten Niveau sehen wir noch keine Kaufgelegenheit, da noch zahlreichen Unsicherheiten die Aktie wohl auf Dauer lähmen und erst mögliche weitere Sanierungsschritte das Überleben des Konzerns möglich machen werden.
Auch das zuletzt als ausichstreich [HIER klicken] eingestufte Reverse Bonus-Zertifikat (HD334W) bleibt interessant. Es bringt jetzt eine schnelle Bonus-Rendite von sieben Prozent oder hochgerechneten 30,8 Prozent p.a., wenn die Varta-Aktie bis zum 20. September 2024 stets unter 16 Euro (Abstand aktuell: 51,4 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, dann droht Anlegern ein Minus, da die Kursgewinne der Aktie dann in Verluste beim Zertifikat gewandelt werden. Ein Anstieg über 16 Euro in so kurzer Zeit scheint aber weiterhin charttechnisch unwahrscheinlich, da bei 12 Euro und bei 14 Euro dickere Widerstände warten, die auch heute nicht nachhaltig überwunden wurden.
Varta-Aktie (Tageschart): intakter Abwärtstrend