Die Aktie der Deutschen Bank hat das April-Hoch (knapp) überwunden. Damit ist ein erster (größerer) Schritt in Richtung Jahresend-Rallye getan, denn damit bricht das Papier auch aus der seit April bestehenden Konsolidierungsformation, nach dem Kursanstieg zu Jahresbeginn, aus (siehe auch Tageschart unten).
Im August kam es zu einem Pullback zur Ausbruchslinie auf den bis dahin seit 2017 bestehenden Abwärtstrend. Damals wurde auch die 200-Tage-Linie unterschritten, was sich aber, im Nachhinein, als Bärenfalle herausstellte. Die Aktie dreht dort und stieg bis Mitte Oktober, wo eine kleinere Konsolidierung einsetzte. Auch diese Formation ist abgeschlossen.
Werden beide Formationen als Flaggen in einem Aufwärtstrend gewertet, dann würde das ein Kurspotenzial bis rund 18 Euro beziehungsweise bis etwa 20 Euro eröffnen. Eine wichtige Voraussetzung dafür: Die robuste Widerstandszone bei 17/18 Euro (aus den Jahren 2017/18) müsste überwunden werden. Angesichts der aktuellen Dynamik stehen die Chancen dafür recht gut.
Fundamental ist die Aktie der Deutschen Bank mit einem aktuellen Börsenwert von 32,6 Milliarden Euro nach wie vor nicht sonderlich ambitioniert bewertet.
Im dritten Quartal stieg der Vorsteuergewinn um 32 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal. Darin enthalten war eine Auflösung von Rückstellungen für den Rechtsstreit um die Übernahme der Postbank von rund 440 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung dieser Auflösung stieg der Vorsteuergewinn um sechs Prozent auf einen Rekordwert für ein drittes Quartal von 1,8 Milliarden Euro, verglichen mit 1,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 sank der Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Ohne die Berücksichtigung der verbliebenen Belastung aus den Postbank-Rechtsstreitigkeiten von rund 900 Millionen Euro stieg der Vorsteuergewinn um 13 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro.
Der Nachsteuergewinn sank um acht Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, nach 3,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Wird ein Nettoergebnis von 3,6 Milliarden Euro für 2024 geschätzt, dann würde sich aktuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von lediglich 9,1 errechnen. Die Dividende könnte für das laufende Geschäftsjahr bei 0,65 Euro liegen, was einer Dividenden-Rendite von derzeit 3,9 Prozent entspräche.
Technisch sieht es durchaus vielversprechend bei der Deutschen Bank-Aktie aus; die fundamentale Bewertung ist günstig. Nach unten sollte der Kurs durch Aktienrückkäufe etwas abgesichtert sein.
Deutsche Bank-Aktie (Tageschart): Ausbruch aus der Konsolidierung