Eigentlich ist Puma eine gute Marke. Das Unternehmen besteht seit 77 Jahren, immer wieder feierten Sportler mit Produkten aus dem Haus herausragende Erfolge – Usain Bold zum Beispiel oder Lothar Matthäus, Johan Cruyff, Diego Maradona oder Pelé –, der Puma springt und landet meist hart. Der Marke Puma fehlt es an Kontinuität und wohl auch an einem guten Management. Die Produkte sind entweder heiß begehrt oder werden eher verramscht, so wie derzeit. Die Trends setzen aktuell die Wettbewerber – und Puma rutscht hinter Nike und Adidas immer weiter ab. Platz drei ist längst nicht mehr.
Das zeigt sich auch im Aktien–Kurs: Vor vier Jahren notierte das Papier noch bei rund 115 Euro, jetzt sind es gerade mal gut 17 Euro, ein Minus von 85 Prozent. Die Börse bewertet Puma zurzeit gerade einmal mit 2,6 Milliarden Euro.
Entsprechend düster fallen die kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen aus: In den ersten neun Monaten verschlechterte sich der Umsatz um 8,5 Prozent auf sechs Milliarden Euro; im dritten Quartal ging es um 15,3 Prozent auf zwei Milliarden Euro abwärts.
Der Betriebsgewinn (Ebit) sackte im dritten Quartal um 87,6 Prozent auf 29,4 Millionen Euro und nach neun Monaten um 102,1 Prozent auf minus 10,7 Millionen Euro ab. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Verlust von 62,3 Millionen Euro und nach neun Monaten von 308,9 Millionen Euro. Beim freien Cash–flow steht nach neun Monaten ein Minus von 686 Millionen Euro.
In der Bilanz ist der Anstieg der Vorräte um 17,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro und der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 73,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro beachtlich. Das Eigenkapital verringerte sich im Jahresvergleich um 21,1 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.
Besteht bei rund 17 Euro für die Puma–Aktie die Chance auf eine Bodenbildung? Die Börse ist bei einer Marktkapitalisierung auf dem Niveau des Eigenkapitals sehr skeptisch, aber durch die immer noch recht hohen Umsätze ergibt sich bei einer Margen–Verbesserung ein recht hoher Ergebnis-Hebel.
Aber dazu muss es dem Vorstand gelingen, ansprechende Produkte, die auch bei den Influencern ankommen, zu hohen Margen – kein Verramschen mehr – am Markt zu platzieren und sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Ein zweifellos schwieriges Unterfangen, zumal bei einer Restrukturierung zunächst weiterer Umsatz wegfallen könnte.
Aber bekanntlich blickt die Börse nach vorne und dort besteht die Hoffnung, dass es 2027 wieder bessere Zahlen gibt. Die Puma–Baisse könnte zu einem großen Teil ausgestanden sein.
Lohnenswert könnte ein Investment mit Risikopuffer sein: Mit Blick auf die hohe Volatilität der Aktie erscheint ein Discount–Zertifikat (PJ3Y12) mit Cap bei 15 Euro und Laufzeit bis September 2026 aussichtsreich. Geht die Aktie über dem Cap bei 15 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 11,9 Prozent (13,4 Prozent p. a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 15er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 13,41 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht und einem Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von rund 23 Prozent gleichkommt.
Puma-Aktie (Wochenchart): krasser Absturz, Hoffnung auf Bodenbildung



