Keinen schönen Anblick bietet der Chart der Gerresheimer-Aktie. Belastete zunächst ein gescheiterter Übernahmeversuch, waren es zunächst schwache Quartalszahlen. Nun folgte zu Wochenbeginn eine Gewinnwarnung. Kein Wunder, dass der Titel im intakten Abwärtstrend auf Sicht von drei Monaten rund 40 Prozent an Wert verlor.
Erst Mitte April [HIER klicken] hatten wir darauf hingewiesen, dass bei der Gerresheimer-Aktie (A0LD6E) die Fantasie verflogen ist. Der Wert müsse im Bereich von 50 bis 55 Euro erst einen charttechnischen Boden ausbilden, ehe Langfristanleger zugreifen können, so die Einschätzung damals. Zunächst sah es tatsächlich so aus, als ob dies gelingen könnte. Denn der Titel erholt es sich sogar über die 60-Euro-Marke.
Doch zu Wochenbeginn berichtete der Pharma- und Kosmetik-Verpackungshersteller von einer gedämpfte Nachfragefrage im Kosmetiksegment. Auch im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25, welches außergewöhnlicherweise zu Ende November endet, blieb die Nachfrage schwach. So kalkuliert der Vorstand aktuell für den Zeitraum von März bis Mai lediglich mit einem organischen Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die bereinigte operative Marge (Ebitda-Marge) soll dabei rund 19 Prozent erreicht haben. Damit liegt das Wachstum unter den Erwartungen der Verwaltung.
Daher sieht es nun so aus, als ob die ursprüngliche Prognose für das Gesamtjahr 2024/25 nicht mehr erreichbar ist, selbst bei einer Belebung im zweiten Halbjahr. Als Folge senkte das Vorstandsteam die Guidance. So soll das organische Umsatzwachstum nun lediglich ein bis zwei Prozent betragen, bei einer Ebitda-Marge von rund 20 Prozent.
Für Aktionäre gibt es zudem weitere negative Nachrichten. Denn die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr soll deutlich niedriger ausfallen, als bislang angekündigt. Es gibt wohl nur noch 0,04 Euro statt der angekündigten 1,25 Euro pro Aktie. Dies führte dazu, dass die Gerresheimer-Aktie die Unterstützung bei 50 Euro oben nach unten durchbrach.
Daher raten wir weitert von Direktengagements ab, nachdem der Titel auf das niedrigste Niveau seit 2014 gefallen ist. Spannend wird nun, ob die Linie bei 45 Euro gibt. Mit Blick auf den Langfristchart scheint dies durchaus möglich. Zudem könnte Gerresheimer auf diesem Kursniveau wieder in den Fokus von Finanzinvestoren geraten, deren Ziel eine Aufspaltung ist. So soll der Gesamtwert des Unternehmens klarer erkennbar werden.
Unsere Empfehlung bleibt auch deshalb das bereits im April [HIER klicken] vorgestellte Discount-Zertifikat, welches einen rabattierten Einstieg in die Aktie ermöglicht und weiterhin – dank der hohen Volatilität der Aktie – gute Konditionen bietet. Das ausgewählte Discount-Zertifikat (LB5M9H) mit Cap bei 45 Euro läuft bis 19. Dezember 2025. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 45er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 41,12 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei knapp 14 Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap bei 45 Euro über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 9,4 Prozent (16,3 Prozent p.a.), da er dann 45 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.
Gerresheimer-Aktie (Tageschart): Auf der Suche nach dem Boden
