Die Aktie von Daldrup & Söhne hat in diesem Jahr eine beachtliche Performance hingelegt [Plusvisionen hatte zuletzt HIER bei rund zehn Euro berichtet]. Getrieben wird der Kurs von der Aussicht auf Aufträge aus dem Bereich Geothermie und Infrastruktur. Daldrup & Söhne offeriert als Bohrtechnik- und Bohrdienstleistungsanbieter ein umfangreiches Bohrspektrum, wie CEO Andreas Tönies auf der Herbstkonferenz des Equity Forums betont, kein anderer Konzern in der Branche.
Die Geschäftsbereiche reichen von Geothermie (Flach- und Tiefbohrungen), Rohstoff- und Explorationsbohrungen, Bohrungen zur Wassergewinnung (Brunnen) oder Spezialbohrungen in den Bereichen Infrastruktur und Umweltservices. Daraus ergibt sich das Geschäftsmodell mit Bohrungen, Bohrdienstleistungen und Minderheitsbeteiligungen an Geothermie-Kraftwerken.
Der Umsatzanteil der Geothermie lag 2024 bei 44 Prozent und der von Explorationsbohrung bei 46 Prozent. Im Segment der Geothermie dreckt Daldrup die gesamte Wertschöpfungskette von der Machbarkeitsstudie, über die Bohrung und der Errichtung eines Thermalwasserkreislaufs bis hin zur Kraftwerkserrichtung samt Fernwärmeversorgung ab.
Daldrup kam damit 2024 auf eine Gesamtleistung von 54,6 Millionen Euro, was ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr war. Der Betriebsgewinn (Ebit) lag bei 6,9 Millionen Euro (plus 268 Prozent). Die Ebit-Marge kommt damit auf ordentliche 12,7 Prozent. Nach zehn Jahren wurde auch wieder eine Dividende ausgeschüttet, sie betrug 0,15 Euro je Aktie.
Im ersten Halbjahr 2025 ging die Gesamtleistung im Halbjahresvergleich um 25,4 Prozent auf 21,7 Millionen Euro und das Ebit um 10,0 Prozent auf 2,7 Millionen Euro zurück. Die Ebit-Marge lag damit bei 12,6 Prozent, nach 10,2 Prozent im ersten Halbjahr 2024.
Für die Zukunft hoffen lässt der Auftragsbestand mit einem Plus von 451,6 Prozent auf 140,0 Millionen Euro. Das Marktpotenzial beziffert Tönies auf 325,0 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet er deshalb eine Gesamtleistung von 52 Millionen Euro und eine Ebit-Marge zwischen zehn und zwölf Prozent (vorher zwischen neun und zwölf Prozent).
Auch was die Folgejahre angeht ist Tönies optimistisch: 2026 könnte eine Gesamtleistung von 80 Millionen Euro bei ähnlicher Marge wie 2025 erreicht werden. 2027 soll es ähnlich wie 2026 laufen. Ein deutlicher Umsatzsprung erwartet er dann für 2028.
Gründe dafür sind das Geothermie-Beschleunigungsgesetz (GeoBG) und die Fündigkeitsabsicherung (wer wegen Geothermie bohren lässt, trägt kein finanzielles Risiko), hinzu könnten zahlreiche Bohrungen im Bereich Infrastruktur aus dem Sondervermögen Infrastruktur kommen. Das betrifft etwa Erkundungsbohrungen an den Pfeilern der 5.000 maroden (Autobahn-) Brücken. Darüber hinaus ist Daldrup auch bei der Bergbaunachsorge – Ewigkeitsaufgabe – und beim Verschließen aufgelassener Öl- und Gasbohrungen (Niedersachsen) tätig.
Angesichts dieser Aussichten – Wachstum, Umsatz, Marge – ist Daldurp & Söhne mit 79,1 Millionen Euro aktuell nicht üppig bewertet. Die Aktie sollte noch Aufwärtspotenzial aufweisen. Die aufgenommenen Dividenden–Zahlung will Daldrup mit einer Ausschüttungsquote von 40 bis 50 Prozent, sofern es die Investitionen (mindestens rund vier Millionen Euro pro Jahr für neues Bohrgerät) zulassen, fortsetzen.
Daldrup & Söhne-Aktie (Tageschart): Konsolidierung am bisherigen Hoch



