Als wir im vergangenen Juli [HIER klicken] bei Kursen um 52 Euro einen Einstieg bei der Drägerwerk Vorzugsaktie (555063) als attraktiv eingestuft hatten, waren wir etwas zu früh dran. Denn im Herbst tauchte der Titel noch einmal bis in den Bereich um 45 Euro ab. Inzwischen sieht das Bild allerdings deutlich anders aus: Das Papier kletterte in dem Bereich um 67 Euro. Dies ist zugleich das höchste Niveau seit dem Jahr 2021. Trotzdem bleibt Fantasie in der Aktie.
In erster Linie war es der freundliche Gesamtmarkt und das milliardenschwere Investitionsprogramm der zukünftigen Bundesregierung, welches den Kurs maßgeblich antrieb. Allerdings überzeugte Drägerwerk auch mit guten Zahlen für das Geschäftsjahr 2024. Dank einer starken Nachfrage nach Medizin- und Sicherheitstechnik erreichte der Umsatz mit 3,37 Milliarden Euro nahezu das Vorjahresniveau. Allerdings gilt es zu beachten, dass Dräger im Vorjahreszeitraum von Nachholeffekten dank verbesserter Lieferfähigkeit und von einem Nachfrageschub nach Beatmungsgeräten aus China profitierte. Daher ist dies als großer Erfolg zu werden.
Auf der Ergebnisseite stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 16,6 Prozent auf 194 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbessert es sich von 4,9 auf 5,8 Prozent. Kein Wunder, dass Firmenchef Stefan Dräger von einem erfolgreichen Jahr 2024 sprach. Er führte zu dem aus, dass gute Geschäfte im Rest der Welt einen Nachfragrückgang aus China kompensieren konnten. Die positive Ertragsentwicklung führt er vor allem auf getroffene Maßnahmen zurück, beispielsweise die Schließung einige Geschäfte und Standorte.
Dräger zeigt sich auch für 2025 zuversichtlich. Er kalkuliert aktuell mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von ein bis fünf Prozent und einer Ebit-Marge von 3,5 bis 6,5 Prozent. Zuversichtlich macht vor allem der gestiegene Auftragseingang, der mit 3,38 Milliarden Euro nochmals um rund 90 Millionen Euro über dem hohen Vorjahreswert lag.
Trotz der bereits gestiegenen Kurse ist die Bewertung weiterhin attraktiv. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Schätzungen für 2025 liegt lediglich bei zwölf. Hinzu kommt die angekündigte Dividenden-Erhöhung. So sollen nach 1,80 Euro im Vorjahr nun 2,03 Euro je Vorzugsaktie zur Auszahlung kommen. Somit erreicht die Dividenden-Rendite attraktive drei Prozent. Noch nicht investierte Langfristanleger legen sich daher auf die Lauer und warten kleine Konsolidierungsphasen zum Einstieg ab, beispielsweise limitiert bis 65 Euro.
Neue Derivate auf diesen Basiswert empfehlen wir nicht. Zwar wäre ein Einstieg via Discounter reizvoll. Aber der einzige Anbieter, der derzeit Rabattpapiere anbietet, ist die DZ Bank. Doch deren Tilgung erfolgt nach wie vor via Cash-Zahlung, weshalb kein physischer Bezug möglich ist. Zudem gibt es lediglich ein einziges Bonus-Zertifikat, welches mit einer Fälligkeit im Juli 2029 eine zu lange Laufzeit aufweist.
Drägerwerk-Aktie (Vorzüge, Tageschart): starkes Comeback
