Seit März (2024) hat die Frequentis-Aktie einen Lauf, wenn auch unter mehr oder weniger ausgeprägten Schwankungen. Mit dem ersten Kursschub wurde die 200-Tage-Durchschnittslinie erreicht; dort kam es dann im April und Anfang Mai zu einer Konsolidierung. Mitte Mai folgte dann der nächste Anstieg bis zur Abwärtstrendlinie, die nun – und auch die Widerstandszone bei 31,00 Euro – mit Dynamik überwunden wurde. Die nächste Barriere wartet mit dem August-Hoch aus dem Jahr 2022 bei 33,40 Euro (siehe auch Tageschart unten).
Die Frequentis-Aktie ist mit ihren Kursausschlägen nichts für sensible Gemüter, obwohl das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren Börsenzugehörigkeit (Frequentis ist schon 77 Jahr am Markt) durchaus erfolgreich war: Die Mitarbeiterzahl stieg um 400, der Umsatz um 50 Prozent und die Betriebsgewinn-Marge (Ebit) wurde auf 6,2 Prozent gesteigert; zugleich verbesserte sich der Auftragseingang um 65 Prozent und der Auftragsbestand um 67 Prozent.
Frequentis ist Spezialist für Sicherheitstechnologie wie die Software für Flugüberwachung, Kontrollzentren von Sicherheitskräften (Polizei, Feuerwehr oder Katastrophenschutz) oder Drohen-Überwachung (etwa zur Wartung und Überwachung von Bahnstrecken). Ein steigendes Sicherheitsbedürfnis und vor allem auch die weltweit stark wachsende Zahl von Flughäfen (China und Indien ist hier sehr rührig), führten bei Frequentis 2023 zu guten Geschäften:
Der Umsatz kletterte um fast elf Prozent auf 427,5 Millionen Euro, wobei das Segment Air Traffic Management (Umsatzanteil von 69 Prozent) ein Umsatz-Plus von rund 14 Prozent erzielte; das Segment Public Safety & Transport kam in diesem Zeitraum auf fast fünf Prozent. Das führte zu einem Betriebsgewinn (Ebit) von 26,6 Millionen Euro und einer Ebit-Marge von 6,2 Prozent.
Durch einen Auftragseingang-Zunahme von 100,0 Millionen Euro auf 504,8 Millionen Euro blickte Frequentis Ende 2023 in ein prall gefülltes Orderbuch von 594,7 Millionen Euro.
Für das Jahr 2023 betrug das Ergebnis je Aktie 1,39 Euro, woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 22,7 errechnet. Auf der Hauptversammlung (HV) am 6. Juni wurde eine Dividende von 0,24 Euro je Aktie beschlossen.
Im laufenden Jahr (2024) geht Frequentis von einem weiter steigenden Auftragseingang und Umsatz im Vergleich zum Jahr 2023 aus. Die Ebit-Marge soll bei 6,0 Prozent liegen.
Auch wenn die Bewertung der Frequentis-Aktie optisch nicht günstig ist, bleibt sie als Investment reizvoll, da die Trends Mobilität und Sicherheit nach wie vor intakt sind. Gerade der Flugverkehr mit kleineren Flugplätzen bei denen die Flugsicherheit über sogenannte Remote Towers (der digitale Tower ist nicht vor Ort) gewährleistet wird, erleben einen Aufschwung.
Mit einem Eigenkapital von 155,6 Millionen Euro und einem Nettoguthaben von 84,3 Millionen Euro (Stand Ende 2023) kann Frequentis auch eine solide Substanz vorweisen.
Frequentis-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend gebrochen