Rubrik: Zertifikate

DIC Asset meldete frische Zahlen für das erste Quartal 2021. Dabei profitierte das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmen von Immobilienverkäufen. Diese sorgten beim Ergebnis nach Steuern für ein Plus von ca. 38 Prozent auf 22,2 Millionen Euro. Wie wichtig diese Verkäufe waren, zeigt ein Vergleich zum Vorjahr. Während sie diesmal im Q1 rund 107 Millionen Euro ausmachten, waren es vor Jahresfrist lediglich 10 Millionen Euro. Damals hatte allerdings der Beginn der Pandemie schon erste negative Auswirkungen. Trotzdem tritt die Aktie auf der Stelle, obwohl die dicke Dividendenrendite ein durchaus kräftiges Argument für den Aktienkauf liefert.

Am heutigen Donnerstag legte der Telematik-Spezialist INIT frische Quartalszahlen vor. Diese zeigten, dass Corona die positive Entwicklung der Karlsruher kaum bremst. Der Umsatz lag mit 40,5 Millionen Euro leicht über dem Vorjahreswert von 40,3 Millionen Euro. Rund 40 Prozent der Erlöse generiert das Technologieunternehmen in Nordamerika. Dort sieht das Management auch weiterhin gute Marktchancen, da die neue US-Regierung den Ausbau einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur fördert. Die Aktie (575980) dürfte mittelfristig davon profitieren.

Im September 2020 hatten wir bei der Merck-Aktie (659990) dazu geraten, auf den fahrenden Zug noch aufzuspringen [hier klicken]. Damals bewegte sich das Papier im Bereich von 117 bis 118 Euro. Am heutigen Mittwoch müssen Investoren aktuell schon ca. 142 Euro bezahlen. Im Januar markierte der Titel bei knapp über 150 Euro sogar ein Rekordhoch. Die frisch vorgelegten Vorab-Zahlen für das erste Quartal und eine erhöhte Prognose könnten dafür sorgen, dass auch dieser Rekord bald Geschichte ist.

Infineon hat seine gute Entwicklung aus dem ersten Quartal fortgesetzt und im zweiten Abschnitt des Geschäftsjahres 2020/21 (per 30. September) seinen Umsatz um rund drei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro erhöht. Das operative Ergebnis sank allerdings um vier Prozent auf 470 Millionen Euro, womit die Marge 1,2 Prozentpunkte niedriger durchs Ziel ging und nun bei 17,4 Prozent liegt. Damit traf der Konzern die Markterwartung. Allerdings hob der Chiphersteller die Prognose für das Gesamtjahr nur leicht an, weshalb die Infineon-Aktie (623100) am heutigen Dienstag Abschläge verzeichnet.

Das hätte doch klappen sollen: Denn in Corona-Zeiten ist das Testen in aller Munde. Vor allem der bekannte PCR-Test ist inzwischen auch Lieschen Müller bekannt, wenn es um die doofe Krankheit Covid-19 geht. Und Labore, die diese Tests durchführen und auswerten, sollten boomen. So ist dies auch bei Synlab, die am vergangenen Freitag an die Börse kamen. Der Beweis: In 2020 steigerte der europäische Marktführer für Laboruntersuchungen seinen Umsatz um rund 40 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Doch die Euphorie hielt sich beim IPO in engen Grenzen. Daran tragen auch die hohen Preisvorstellungen der abgebenden Aktionäre Mitschuld. Wir nennen Details.

Bereits im Januar hatten wir bei der Fielmann-Aktien (577220) auf den Seitwärtstrend zwischen 58 und 70 Euro hingewiesen. Ende Januar / Anfang Februar versuchte der Titel aus dieser Range auszubrechen. Mit einem Top bei 72 Euro gelang dies nicht nachhaltig. Daher kam der Wert inzwischen zurück in den Korridor. Daran ändern auch die am heutigen Donnerstag vorgelegten finalen Daten für das erste Quartal nichts, da sie im Rahmen der Erwartungen lagen.

Als Beiersdorf Anfang April Vorab-Zahlen für das erste Quartal vorlegte, sah es so aus, als ob der Konzern auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Denn das Umsatzwachstum betrug bei 6,3 Prozent. Dies lag über der Markterwartung. Gewinnzahlen blieben die Hamburger schuldig, sie folgen erst mit den Halbjahresdaten. Am heutigen Mittwoch sollten die Umsatzwerte bestätigt werden. Stattdessen meldeten die Norddeutschen aber am gestrigen Abend den Abgang von Vorstandschef Stefan De Loecker. Für ihn rückt das bisherige Vorstandsmitglied Vincent Warnery auf den Chefsessel. Die Beiersdorf-Aktie (520000) zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt, zumal die Q1-Umsätze ganz nebenbei tatsächlich bestätigt wurden.

Bei Befesa läuft es. Der Anbieter von Umweltdienstleistungen für die Stahl- und Aluminiumindustrie steigerte im ersten Quartal den Umsatz um 7,6 Prozent auf 192,6 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebitda) um 46 Prozent auf 48,8 Millionen Euro. Möglich machte dies eine deutlich erhöhte Auslastung der eigenen Recycling-Anlagen. Schon im Vorfeld der Zahlen war die SDAX-Aktie (A2H5Z1) auf ein Rekordhoch bei 63,80 Euro gelaufen. Am heutigen Dienstag nahmen die Anleger allerdings Gewinne mit. Wir nennen die Perspektiven des Papiers.

Die Hensoldt-Aktie (HAG000) ist angesprungen. Geschuldet ist diese Entwicklung gleich mehreren Faktoren. Zum einen läuft das Geschäft gut. Unter dem Strich schreibt der Rüstungskonzern zwar noch rote Zahlen, operativ soll der Gewinn im neuen Geschäftsjahr aber deutlich steigen. Hinzu kommt, dass der deutsche Staat seine Option nutze und sich Ende März 2021 eine Sperrminorität von 25,1 Prozent sicherte. Neu dabei ist auch ein weiterer Großaktionär: Der italienischen Leonardo-Konzern kaufte vom Großaktionär KKR ebenfalls 25,1 Prozent der Anteile für 23 Euro je Stück. Damit bezahlten Leonardo rund 35 Prozent mehr als der deutsche Staat.

Das erste Quartal des Vorjahres war eine Besonderheit. Schuld war der Ausbruch der Pandemie, der an den Kapitalmärkten für einen Crash sorgte. Die scharfe Delle ist vor allem bei den Indices, aber auch bei den meisten Einzelwerten, längst ausgeglichen. Allerdings gibt es Werte, die auch im Q1 des Vorjahres gut verdient haben. Dies war insbesondere die Deutsche Börse, die vom heftigen Auf und Ab und der enormen Handelsaktivitäten profitierte. Daher ist es kein Wunder, dass die ersten drei Monate des Jahres 2021 schlechter waren als im Vorjahr. Trotzdem kann die Deutsche Börse-Aktie (581005) am heutigen Donnerstag leicht zulegen.

Das hört sich gut an und sorgt für Optimismus, da „Made in Germany“ wohl doch im Automobilbereich weiter zur Weltklasse gehört. Denn nach Daimler hat auch BMW überraschend gute Vorab-Quartalszahlen vorgelegt. So steht beim Ergebnis vor Steuern (Ebt) ein Plus von 3,76 Milliarden Euro. Dies ist rund fünfmal mehr, als im Vorjahresquartal. Damals hatte der doofe Virus bereits China erfasst, weshalb das Geschäft der Münchener einbrach. Da China aber längst wieder auf Wachstum programmiert ist, steigt auch die Nachfrage nach den edlen BMW-Karossen. Und auch der BMW-Aktie (519000) gefällt dies nur bedingt.

Übernahmefantasie trieb den Kurs der Bilfinger-Aktie kräftig an. Zunächst sollten neue Finanzinvestoren beim Dienstleistungskonzern einsteigen. Möglich schien auch ein Ausbau der Position des Hedgefunds Cevian Capital, der rd. 26 Prozent hält. Dann wurde der Name des französischen Großbaustellen-Ausrüster Altrad genannt. Doch auch zwei Monate später ist nichts passiert, Bilfinger ist noch immer ein eigenständiges Unternehmen. Nun strich ein Analyst die Kaufempfehlung für die Aktie, weshalb der Kurs sank und sich die Charttechnik eintrübte. Wir sagen, wie Anleger darauf nun reagieren sollten.