Rubrik: Marketwatch

Der DAX macht irgendwie auf Optimismus, vermutlich ist das eine Reaktion auf die vorangegangenen Kursverluste. Öl erholt sich und der Euro tendiert nach unten, was hilft. Fed-Chefin Janet Yellen hatte in dieser Woche für Verunsicherung gesorgt, weil sie mit einer weiteren Leitzinserhöhung zauderte. Die Märkte werteten das als Indiz dafür, dass es nicht rund läuft in der Weltwirtschaft. Die jüngsten BIP-Zahlen aus den USA haben das unterstrichen. Das Wachstum blieb im vierten Quartal mit 0,7 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Allerdings entwickelte sich der Chicagoer Einkaufsmangerindex deutlich besser als prognostiziert.

Wankt die Vorsitzender der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, schon wieder? Zumindest scheint die Fed an dem eingeschlagenen Kurs der Leitzinserhöhungen – eine ist bereits Mitte Dezember erfolge, vier weitere sind eigentlich für dieses Jahr geplant – schon wieder zu zweifeln. Die Unsicherheit in der Weltwirtschaft und insbesondere in China legen doch den Verdacht nahe, dass die Leitzinserhöhung vom Dezember ein Fehler war. Yellen hat sich vermutlich in eine Sackgasse manövriert.

Die Draghi-Hausse im DAX treibt die Kurse kräftig nach oben. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat sich nach seiner kurzen Schwäche und dem scheinbaren Verlust seines glücklichen Händchens, wieder eindrucksvoll zurückgemeldet. Magic Mario, der Magier der Märkte wird zum Albtraum aller Shortseller. Er sei bereit alle ihm zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen, um die Inflationsraten in der Eurozone wieder nach oben zu bekommen. Dabei gebe es keine Grenzen. Die Märkte hatten verstanden. Im März wird es wohl zu einer weiteren geldpolitischen Lockerung kommen. Draghi sei Dank.

Bullen müssen wieder weinen. Der Jubel währte nur kurz [man war erfreut über das Wachstum von 6,9 Prozent in China – mehr dazu hier]. Das ist dann alles doch zu viel. Möglicherweise eine Rezession in den USA, wo doch die Fed noch im Dezember mit ihrer Leitzinserhöhung signalisieren wollte, dass alles gut ist in der Finanzwelt. Mitnichten. Die Inflationsrate sinkt in den Vereinigten Staaten und der fallende Öl-Preis, deutet auf eine globale Wirtschaftsschwäche hin, zumindest aber auf eine chinesische. Dem DAX macht zudem Sorgen, dass die Abwertung des Euro beendet sein könnte. Die Wirtschaft in den Eurozone wäre zur Margensteigerung somit wieder auf so herkömmliche Maßnahmen wie Kostensenkungen und/oder Produktivitätssteigerungen angewiesen.

Ja, da liegt er nun, der Gute. Inzwischen notiert der DAX bei gut 9.600 Punkten. Kraft für ein deutliche Erholung scheint er derzeit nicht zu finden. Lustlosigkeit. Unsicherheit. China. Öl. Wohin tendiert die Weltwirtschaft und auch die Konjunktur in den USA? Droht sogar eine Rezession? Die Prognose für das US-Wachstum im vierten Quartal der Atlanta-Fed liegt nur noch bei 0,5 Prozent. Die Märkte haben bereits Witterung aufgenommen, zumal Brent (Öl) nun unter 30 Dollar steht, weitere Verluste sind nicht auszuschließen, charttechnisch ist bis gut 24 Dollar Platz nach unten.

War das schon die Wende im DAX? Vorerst zumindest. Könnte gut sein. Nach dem Absturz auf 9.600 Punkte hat sich der DAX dann doch wieder berappelt. Im Bereich von 9.400/9.600 Punkten befindet sich eine kräftige charttechnische Unterstützungszone, die von den Tiefs im August beziehungsweise im September/Oktober gebildet wird. Diese scheint sich nun als stabil erwiesen zu haben, auch wenn sie nur knapp erreicht war.

Den Öl-Preis (Brent) rammt es auf ein 16-Jahres Tief. Die Baisse hier bleibt weiter intakt und ein Eintauchen in die charttechnische Zielzone zwischen 32 und 24 Dollar wird immer wahrscheinlicher.

Dagegen wittert Gold seine Chance und hat im Tages-Chart schon eine stattliche Wende vollzogen. Mit den Spannungen in Nordkorea sowie zwischen dem Iran und Saudi-Arabien könnte es weiter nach oben gehen. Für die Aktien-Märkte sind das keine guten Aussichten.

Der DAX bleibt deshalb stimmungsmäßig auch arg gedrückt. Dauerhaft steigende Kurse sind doch recht unwahrscheinlich. Allerdings klafft nach dem jüngsten Kurseinbruch noch eine recht große Kurslücke (Gap) zwischen 10.750 und 10.500 Punkten. Diese will sicherlich noch geschlossen werden.

Menetekel: Die ersten Handelstage eines neuen Jahres geben oft den Takt für das gesamte Jahr vor. So gesehen könnte 2016 ein schwieriges Börsenjahr werden, um es einmal so zu formulieren. Der DAX rauscht zum Jahresdebüt um mehr als 4 Prozent nach unten. Und schon ist sie wieder da die Angst vor einer schwachen Wirtwirtschaft ausgehend von China. Das Riesenreich ist längst zum Schlüssel für die globale Konjunktur geworden. Nun haben schlechter als erwartet Wirtschaftsdaten aus Peking die Festlandbörse Chinas um 7 Prozent einbrechen lassen, ehe (erstmals) man den Handel aussetzte, um Schlimmeres zu verhindern. Handelsstopp ist ein neues Instrument der chinesischen Behörden zur Vermeidung von Kursverlusten.

Santa-Rallye, Jahresend-Rallye. Window Dressing. Ja, Herr DAX, wir warten. Nein, es fehlt wohl die Kraft. Der Deutsche Aktienindex kriecht müde auf und ab, aber per saldo ändert sich wenig. Der Euro steigt schon wieder, was bekanntlich immer ein Belastung für die Kurse in den vergangenen Monaten war, weil sich die Börse dann um die Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie und deren Gewinne sorgt.

Schon wachsen wieder die Zweifel. Geht es der amerikanischen Wirtschaft wirklich so gut, wie es die Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, bei ihrer Entscheidung die Leitzinsen in den USA zu erhöhen, suggerieren wollte? Das Verbraucher-Vertrauen ist nicht sonderlich hoch und die Kapazitätsauslastung der Industrie eher niedrig. Immerhin, die Kerninflation bewegt sich wieder auf einen gewollten Niveau von 2 Prozent. Aber die Zahlen einer boomenden Industrie sehen üblicherweise anders aus.

Jetzt ist erstmal feiern angesagt. Gut so. Es sei dem DAX gegönnt, das deutliche Indexplus. Die Leitzinserhöhung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) wird von den Märkten als ein Zeichen der Konjunkturstärke verstanden. So hatte es auch die Fed-Chefin Janet Yellen den Börsianern eingebimst. Wenn die Zinsen steigen, dann ist das gut. Wir haben verstanden, einstweilen.

Hoffnung und Drohung zugleich ist der fallende Öl-Preis. Hoffnung deshalb, weil ein fallender Öl-Preis auch ein gigantisches Konjunktur-Programm für die Welt ist. Furcht macht er deswegen, weil der rückläufige Öl-Preis auch ein Indiz für eine hartnäckige globale Konjunkturschwäche sein könnte.

Zum Wochenauftakt kamen aber positive Meldungen zur Industrieproduktion aus der Eurozone und aus China. Beide Zahlen waren besser als erwartet.

Vor der Fed-Sitzung bleibt der DAX doch sehr verunsichert. Zudem weist der Markt doch eine recht kräftige Abwärtsdynamik auf.