Rubrik: Investainment

Die Verhandlungen zwischen Griechenland und der Eurogruppe laufen. Wird es noch eine Einigung geben? Die Griechen haben mal wieder alles abgelehnt und wollen nun ein Referendum über Reformen am 5. Juli abhalten. Die Eurogruppe reagiert darauf äußerst gereizt. Der deutsche Finanzminister Wolfang Schäuble sieht sogar keine Grundlage mehr für weitere Gespräche.

Die Griechen sollen allein in dieser Woche rund vier Milliarden Euro von ihren Konten bei griechischen Banken abgezogen haben. Rekord. Aber Hand auf die Brieftasche/Geldbörse: Würden Sie? Nein. Auf keinen Fall. Griechische Banken sind schwarze Löcher im Finanz-Universum. Wer dort sein Geld hat, muss um es fürchten.

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sprach heute viele schöne Sätze über Griechenland. Sie sind Zeugnis von einem gewissen Frust der herrscht: „Er kann nicht sagen, wo es Fortschritte gibt. Der Prozess muss schneller und schlagkräftiger werden.“

Volkswagen und Porsche, das ist immer auch ganz große niedersächsisch-österreichische Oper. Da gibt es den Piëch- und den Porsche-Clan. Diese beiden streiten sich immer wieder herzlich gerne. Machtkämpfe und Versöhnungssitzungen in Zell am See. Die Familien haben ihr Vermögen in der Porsche Automobil Holding gebündelt, die 53,1 Prozent an dem Volkswagen-Konzern hält. Ohne die Porsche-Piëchs geht somit gar nichts bei dem Fahrzeugbauer. Nun hat Firmenpatriarch, VW-Aufsichtsratsvorsitzender und Lord Sidious der Automobilindustrie, Ferdinand Piëch, wieder genuschelt: „Er sei auf Distanz zu Winterkorn.“ Martin Winterkorn ist VW-Chef – und nun am Wackeln. Wen Piëch nicht (mehr) mag, der hat es schwer bei VW, sehr schwer.

Griechenland könnte bald pleite sein. Bis Mitte Mai braucht das Land schon wieder 6,6 Milliarden Euro. An den Finanzmärkten ist kaum etwas zu holen. Die neue Regierung hat viel Vertrauen verspielt. Man wird wohl wieder auf die Hilfe der EU- beziehungsweise der Euro-Mitgliedsstaaten angewiesen sein. Doch diese werden sich bitten lassen.

Am Freitag braucht Griechenland Geld, viel Geld, 1,95 Milliarden Euro muss das krisengeschüttelte Land berappen, um fällige Schulden zu begleichen. Woher nehmen und nicht stehlen? Der Internationale Währungsfonds (IWF) will bezahlt werden und es ist eine Staatsanleihe über 1,6 Milliarden Euro zu tilgen. Jetzt soll die Eurogruppe Hilfsgelder, die zugesagt sind, schneller überweisen. Aber eigentlich wollen die Griechen eigentlich kein Geld mehr von der EU oder man will es doch – man weiß es inzwischen nicht mehr.

Carl iCahn hat wieder gerechnet. Die Apple-Aktie bleibt zu billig, sie wird quasi immer billiger, weil sie immer mehr wert wird. Kürzlich hat Carl noch einen Wert von 203 Dollar kalkuliert, jetzt sollen es schon 216 Dollar sein.

iCahn: Ich habe das mal durchgerechnet: Auf Basis unserer erhöhten Gewinnschätzungen von 9,70 Dollar je Aktie, kommen wir auf eine Kurs-Gewinn-Verhältnis für die Apple-Aktie von 10. Für den S&P 500 errechnet sich ein durchschnittliches KGV von 17.

Shades of Grey. Börse hat auch ihr Grauschattierungen. Sie verlangt Hingabe, Aufgabe und notfalls die Bereitschaft Schmerzen auszuhalten, mitunter auch große. Sie ist Learjet und dämliche Naivität. Sie ist Schönheit und launisch. Kniend muss bei ihr um Rendite gebettelt werden. Und natürlich ist an der Börse auch Liebe mit im Spiel, wobei man sich als Anleger nie in eine Aktie verlieben sollte, weil man sich dann ihr ausliefert und sich nicht mehr von ihr trennen kann, egal wie schlecht sie performt. Hier die Graustufen der Aktien-Märkte:

Draghi hat geliefert. Die Europäischen Zentralbank (EZB) wird von März 2015 bis September 2016 monatlich 60 Milliarden Euro Staatsanleihen aus der Eurozone kaufen. Damit können die Märkte mehr als zufrieden sein. Die Prognosen hatten im Durchschnitt bei 50 Milliarden Euro begrenzt auf ein Jahr gelegen.