Rubrik: ETF Musterdepot

Läuft bei Zalando, so zumindest der Eindruck, wenn man durch die Straßen fährt/geht. Überall Paketboten, die hohe Stapel von Zalando-Paketen auf ihren Sackkarren vor sich herschieben. Bestellt wird also bei Zalando, aber verdient der Online-Modehändler damit auch Geld, angesichts hoher Marketing-Ausgaben und vieler vieler Retouren? Ein paar Zahlen …

Beim DAX hat grob zwischen 8.800 und 9.800 Punkten eine Bodenbildung stattgefunden. Es hat sich dabei eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet, die nach oben verlassen wurde, was positiv ist. Als Bestätigung für den Aufwärtstrend wurde die 200-Tage-Durchschnittslinie überwunden. Als nächste große Hürde wartet der mittelfristige Abwärtstrend (seit Anfang 2015) bei rund 10.900 Zählern.

Strategie-Update vom 3. Dezember 2015, Plusvisionen ETF Musterdepot.
Die Weltwirtschaft wächst zwar, aber von einer robusten Konjunktur kann nicht gesprochen werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) betonen immer wieder die Risiken auf der Abwärtsseite. Das Hauptproblem bleibt China. Die Wirtschaft legt dort mit um die 6 Prozent längst nicht mehr so stark zu wie in den Vorjahren. Chinas Wirtschaft wandelt sich gerade von einer reinen Exportwirtschaft hin zu einer von den Konsumenten getriebenen Dienstleistungsgesellschaft. Das kostet Wachstumspunkte. Zudem leidet das Land unter der Spekualtionsblase am Immobilienmarkt. Synonym dafür sind die sogenannten menschenleeren Geisterstädte.

Was den DAX akut quält (oder was man zumindest als Begründung gefunden hat) ist der recht starke Euro gegenüber dem Dollar und die schwache US-Konjunktur, was ja beides korrespondiert. Gegenüber dem Vorquartal hat die US-Wirtschaft im ersten Quartal gerade einmal um 0,2 Prozent zugelegt. Das ist ein Hauch von Nichts oder man könnte auch sagen, dass die amerikanische Wirtschaft stagniert. Es hatte sich bereits angedeutet, dass die Prognosen, was das Wachstum angeht, zu optimistisch waren. Allerdings, unter einer echten Schwäche leidet die US-Wirtschaft (bislang) auch nicht.

Jetzt ist es raus. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi geht auf große Euro-Shopping-Tour. Dabei will er für 1.140 Milliarden Euro Staatsanleihen bis September 2016 in sein Beutelchen tun. Und danach muss auch noch nicht Schluss sein. Wenn bis dahin nicht die Inflation angesprungen ist und die Konjunktur in der Eurozone in Schwung, wieso dann nicht einfach weiterkaufen? Ist ja kein Problem. Die Euros, die man dafür braucht druckt die EZB schließlich selber.

Praktisch. Sie machen sich deshalb Sorgen um den Euro? Dürfen Sie auch, denn wenn es von etwas ganz viel gibt, ist es häufig auch schnell ganz wenig wert. Aber beim Euro ist das sozusagen Kalkül.

Es bleibt dabei: Der deutsche Aktienmarkt wird weiter vom billigen Geld getrieben. EZB-Präsident Mario Draghi hat noch einmal bekräftig die niedrige Inflation und Inflationserwartungen „mit Druck“ zu bekämpfen. Neben dem Aufkaufprogrammen für Pfandbriefe (Covered Bonds) und Kreditverbriefungen (ABS-Papiere) scheint es nur noch eine Frage der Zeit bis auch in größerem Umfang Staatsanleihen mit frisch gedrucktem Geld gekauft werden. Draghi hat bereits das Ziel ausgegeben die Bilanzsumme der EZB um rund 1 Billion Euro auszuweiten. Vermutlich wird er dazu Quantitative Easing (QE) brauchen. In der Tendenz dürfte das den DAX (und auch andere Aktienmärkte in der Eurozone) weiter nach oben treiben. Der Euro gegenüber dem Dollar wird darunter leiden, was auch gewünscht ist, um die Unternehmen der Eurozone wettbewerbsfähiger auf den Weltmärkten zu machen. Also ein zusätzliches Konjunkturprogramm und der Import von Inflation. Die Märkte für Staatsanleihen in der Eurozone sollten auch zulegen, mit der Aussicht, dass die Notenbank womöglich demnächst als Käufer auftritt.