Autor: Thomas Schumm

Nach dem Oxi werden die Verhandlungen zwischen Eurogruppe und Griechenland noch schwerer. Wer zuerst zuckt, hat verloren. Vermutlich wird sich die Eurogruppe, nach all den Demütigungen durch Griechenland, nun vermutlich recht hartleibig präsentieren. Irgendwie scheint auch die Einsicht zu reifen, dass man die Steuergelder der anderen Euro-Bürger nicht weiter einfach so in Griechenland versenken sollte. Der Grexit und die Drachme sind nähergerückt.

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Aktien-Crashs sind in China immer eine ernste Angelegenheit, eine sehr ernste. Anders als bei uns zockt in China quasi jedermann mit Aktien, was bei einem drastischen Kurs-Rückgang natürlich entsprechende Auswirkungen auf das Vermögen/Einkommen hat oder haben könnte. Der Reich-Fühl-Faktor hat in China in den vergangenen Wochen erheblich gelitten, die Notierungen von Festlands-A-Aktien rauschen seit Anfang Juni nach unten.

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Der DAX gibt, heruntergezogen von den Banken- und Finanztiteln, rund 1,5 Prozent nach. Panik oder Krisenstimmung ist allerdings nicht zu spüren, es wird pflichtgemäß nach unten korrigiert, wegen der neuerlichen Unsicherheit, die es nun in der Griechenland-Frage wieder gibt. Charttechnisch wurden nun noch einmal die Juni-Tiefs getestet. Bislang habe sie gehalten. Derzeit scheint es so, als sei der Markt damit zufrieden. Je länger sich die Griechenland-Verhandlungen hinziehen, desto größer dürfte der Griechenland-Malus werden.

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat inzwischen nochmal nachgerechnet: Bis 2018 werden für Griechenland rund 50 Milliarden Euro Schulden fällig. So viel Geld braucht man somit allein zum tilgen, zusätzlich zu dem, was sonst noch so bezahlt werden muss. Wir haben es schon lange geahnt: Griechenland wird seine Schulden nicht mehr zurückzahlen können – nie mehr. Der IWF fordert deshalb nun einen Schuldenschnitt und 20 Jahre Ruhe, in denen Griechenland keine Schulden mehr zurückzahlen muss.

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Neu ist jedoch, dass bei einem JA Varoufakis zurücktreten will und dass er sich lieber den Arm abschneide, bevor er etwas unterzeichne, was keine Restrukturierung (ein anderes Wort für Schulden streichen/erlassen) der griechischen Außenstände beinhalte.

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Sensationell ist natürlich die Bewertung der Versorger-Papiere. Nicht weiter verwunderlich nach diesem Kursrückgang. Es gibt niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) und satte Dividenden-Renditen. Aber bevor der Jubel zu groß wird, es lastet eine erheblich Unsicherheit auf den aktuellen Zahlen, da angesichts des wackeligen Geschäftsmodells Gewinne und Dividenden nur schwer zu schätzen sind.

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Charttechnisch hat sich beim DAX wenig getan. Der Abwärtstrend ist nach wie vor nicht gebrochen, aber die Unterstützung bei rund 11.000 Punkten scheint gehalten zu haben. Fazit: nach oben fehlt derzeit der Elan, nach unten besteht kein Interesse. Und ja, um auch heute Griechenland nicht völlig unerwähnt zu lassen, am Wochenende steht das Referendum an, vermutlich möchte man sich auch davor nicht größer positionieren.

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Der DAX ist jedoch sehr guter Dinge und klettert um fast 2,5 Prozent. Ist Hoffnung oder ist von ihm eine Last abgefallen? Wer weiß das letztlich. Aber man hat bereits die vergangenen Tage gespürt, dass er eigentlich nur widerwillig gefallen ist. Chattechnisch sieht es weiter nach einer Bodenbildung im Bereich von 11.000 Punkten aus, allerdings ist der Abwärtstrend noch intakt. Vor einem nachhaltigen Anstieg, müsste dieser erst überwunden werden.

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Der DAX reagiert durchaus zufrieden auf das „Einlenken“ Griechenlands und erklimmt zwischenzeitlich die Gewinnzone, fällt dann aber wieder zurück. Ähnlich beim Euro, der sich aber generell sehr gut hält. Es bleibt ein Abwarten. Charttechnisch hat der DAX derzeit etwas Schlagseite nach unten, auch wenn kein echter Verkaufsdruck aufkommt, was nun gut oder schlecht sein kann. Gut, weil anscheinend kein Grund gesehen wird, sich von seinen Beständen zu trennen und schlecht, weil ein finaler Sell off mit hohen Umsätzen noch ausstehen könnte.

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